Mittwoch, 1. Dezember 2010

Kommentar Hütte des Jägers

Zwei Jäger Kafkas, Gracchus und Hans Schlag, die sich am Ende dann als ein und derselbe erweisen, hat Sebald jeweils in einer jagdfremden Umgebung entliehen, den Gracchus auf einem Schiff, einer Barke, die Stendhal im Auftrag Sebalds in den Hafen von Riva einfahren sieht, und Hans Schlag auf einem Dachboden Kafkas, von wo er ihn zunächst auf den eigenen Dachboden und dann und dann als stummen Zecher nach W. in den Engelwirt verschleppt. Nun treffen wir auf den Jäger im artgerechten Milieu in einer Jagdhütte unweit der Hütte der Holzer, es sind ihrer zwölf. Mit der Welt der Holzer war Sebald, oder doch Selysses, sein wanderndes Ich, schon in jungen Jahren durch die Bildproduktionen des heimatlichen Kunstmalers Hengge vertraut geworden und das Glas Bier, das die Holzer bei Kafka so bitter entbehren, gönnt er ihnen nicht weniger als dem Jäger Schlag. Hamsun, auch jagderfahren mit dem Leutnant Glahn, meldet sich mit einem Einwurf zu Wort. Was aber wäre der Jäger ohne seine Hunde. Kafkas Aufenthalte in den mentalen und oneirologischen Bereichen der Kreatur hat Sebald sicher mit innerer Erregung verfolgt, hat ihm selbst doch ein Hund das Schreiben beigebracht.


Die Hütte des Jägers


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