Kommentar
Es sind ja junge Leute, und dann sterben sie womöglich
Er war damals siebzehn Jahre alt, sah das Ende seiner ihm auf das tiefste verhaßten Kindheit und Jugend gekommen und stand mit einiger Begeisterung im Begriff, seine Laufbahn im Dienste des Heeres anzutreten. Knapp drei Monate später war er dem 6. Dragonerregiment als Souslieutenant zugeteilt. Nun trug er hirschlederne Hosen, einen vom Nacken bis zum Scheitel mit gestutztem Roßhaar besetzten Helm und Stiefel mit Sporen. Wenn er jetzt seine Gestalt im Spiegel betrachtete oder gar in den Augen der Frauen den Reflex seines Eindrucks wahrzunehmen glaubte, fühlte er sich wie verwandelt. Sie lachten viel im Regiment. Mochte die Jugend in seinen Augen auch vorüber sein, so waren sie doch jung, die Tage waren schön, die hohen Fenster des Korridors führten auf einen unübersehbaren blühenden Garten. Sie lehnten in den offenen, den Blick und sie selbst ins Weite tragenden Fenstern. Manchmal sagte der hinter ihnen auf und ab gehende Regimentsfeldwebel ein Wort, das sie zur Ruhe mahnen sollte. Sie sahen ihn kaum, sie verstanden ihn kaum, nur an seinen auf den steinernen Fliesen tönenden Schritt erinnere er sich, an den von ferne warnenden Klang.
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