Dienstag, 21. Dezember 2010

Kommentar Lichtnetz

Kafka und Sebald haben sich zusammengetan, um beunruhigende Lichtspiele zu veranstalten und Lichtnetze zu spannen, Räume aufzureißen, die sich dann als Gefängnisse entpuppen. Einer im Bann des andern blickten sie einander an: wie konnte Kafka ihr Treffen voraussehen? Aber dem Lauf der Zeit ist er offenbar nicht unterworfen, die Zeit zuckt und steht still unter seinem Blick, durchlaufbar in allen Richtungen, und so konnte, um nur ein Beispiel anzuführen, Stendhal den Jäger Gracchus treffen, bevor Kafka noch Gelegenheit, ihn zu ersinnen. Der dritte, scheuend die Begegnung, wich zur Seite, die Frage, wer das war, wird sich ohne Mithilfe der beiden Dichter kaum beantworten lassen. Doch wohl nicht Stendhal, obwohl, man hatte ja schon die Schwindel.Gefühle zu dritt durchlebt. Oder ist es eine Frau, Marie, an deren Bett sie gemeinsam gesessen haben. So oder so oder auch anders, wie läßt sich das Ausweichen zur Seite erklären?

Lichtnetz

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