Donnerstag, 9. Dezember 2010

Kommentar Farnwald

Seit Dante kann man sich in einem Wald nur in mittleren Jahren verirren, und so wird es auch hier sein. Sebald, in der Außenwahrnehmung, etwa dann, wenn er durch England wallfahrtet, immer um einiges reichhaltiger als Kafka, sorgt für einen Farnwald, der weit in vorgeschichtliche Zeiten zurückführt. Er ist es aber auch, der dem Spuk schon bald ein Ende machen will, indem er den Kirchturm des nächsten Dorfes entdeckt. Aber da ist Kafka festgelegt, noch nie hat er begreifen können, wie ein junger Mensch geschweige denn einer in mittlerem Alter sich entschließen kann, aufzubrechen ins nächste Dorf, ohne zu fürchten, daß - von unglücklichen Zufällen ganz abgesehen – schon die Zeit eines gewöhnlichen, glücklich ablaufenden Lebens dafür bei weitem nicht hinreicht. Das einzig vernünftige scheint, zu bleiben und auf die lebenserhaltenden wenn auch eintönigen Heidelbeerpflanzen zu setzen.

Im Farnwald

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