Dienstag, 7. Dezember 2010

Kommentar Menschenleer

Die Erstveröffentlichung von Nach der Natur war bebildert mit Photographien einer in den Glückszustand der Menschenlosigkeit versetzten Erde, das Prosawerk gewährt wiederholt vom Flugzeug aus auf mit den baulichen Artefakten des Menschen bedeckte Landschaften, in der der Mensch selbst nicht mehr zu erblicken ist. Wenn Sebald glaubt, sich seine Sehnsucht nur aus großer Höhe erfüllen zu können, bestätigt ihm Kafka, daß es am Boden und aus der Nähe gerade ebenso aussieht. Der große Ringplatz zum Beispiel ist immer leer. Ob die Straßenbahnen vielleicht sogar führerlos dahinfahren, bleibt um Dunklen. Jedenfalls aber ist das große Tor der alten Kirche in der Mitte des Platzes weit offen, aber niemand geht ein oder aus. Das hat den Tonfall des Endgültigen.

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