Mittwoch, 2. Februar 2011

Kommentar Federball

Keinen Augenblick zweifeln wir daran, daß Marie de Verneuil, Mme Landau, Luciana Michelotti, die beiden Leserinnen im Zug nach Mailand, die Winterkönigin naturgemäß und auch das Lehrerfräulein Rauch allesamt schön sind, aber nur für Adela Fitzpatrick wird es uns ausdrücklich bestätigt. Im Federballspiel erweist sich ihre übernatürliche Schwebefähigkeit, die dann in den Lichtspielen der durch das bewegte Gezweig eines Weißdorns dringenden letzten Strahlen der Sonne nachschimmert. Auch Kafka ist fasziniert vom weiblichen Flugvermögen, wenngleich es bei ihm, denkt man an den Glockenschlegel, durchaus auch bizarrer Formen der Vorstellung annehmen kann. Auch der Kosakentanz bedarf der Erläuterung und Einschränkung, als schwebender Tanz über holpriges Backsteinpflaster ruft er dann vielfältige Assoziationen hervor.

Kafka TB 1915
Federball und Glockenschlegel

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