Sonntag, 20. Februar 2011

Commedia dell’arte

Aus dem Schattenreich
Kommentar
In der Goldene Traube war, wider alles Erwarten, ein mir in jeder Hinsicht zusagendes Zimmer zu haben und ich, der ich doch zumeist schlecht bedient werde, wurde von einem an Ferdinand Bruckner mich erinnernden Portier und der anscheinend eigens in der Halle sich einfindenden Geschäftsführerin des Hotels mit der ausgesuchtesten Zuvorkommendheit behandelt, nicht anders als hätten sie in mir einen seit langem ihnen in Aussicht gestellten und nun endlich eingetroffenen Ehrengast vor sich. Meinen Ausweis brauchte ich nicht vorzulegen, sondern es wurde mir nur das Register zugeschoben, in welches ich mich eintrug als Jakob Philipp Fallmerayer, Historiker von Landeck. Trotzdem ich aber dem Hotel den Namen Jakob Philipp Fallmerayer aufgeschrieben habe, trotzdem auch sie mir auf meine Zimmerkarte richtig Jakob Philipp Fallmerayer geschrieben haben, steht doch am nächsten Morgen auf der kleinen Tafel des Frühstückstischs Selysses. Soll ich sie aufklären, oder soll ich mich von ihnen aufklären lassen?

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