Mittwoch, 2. Februar 2011

Kommentar Hoffnung

Selysses streift, vereinsamt und innerlich ausgebrannt und bald auch äußerlich mit ersten Anzeichen staubiger Abgerissenheit, durch eine fremde Stadt. Kurzen Frieden findet er in der Erzählung, die dabei Jahre überspringt, erst in der Obhut der Wirtin Luciana Michelotti in Riva. Die Illusion einer Trauung mit Luciana löst sich, nicht nur wegen des geltenden Bigamieverbotes, noch im Augenblick ihres Erblühens in Wohlgefallen auf. Kafka bietet nun eine im wörtlichen Sinne näherliegende und dauerhaftere Lösung. Auf die gegenüber seiner Pension wohnende Louise Halka hat Selysses offenbar einen günstigen Eindruck gemacht. Sie ist eine Witwe, haucht ihm die Wirtin von der Schwelle noch nach. Legt sich eine ungute kupplerische Stimmung auf das Geschehen? Man müßte wissen, wie es weiter gegangen ist.

Kafka TB 1916

Hoffnung

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