Samstag, 1. Januar 2011

Kommentar Fürstenbillard

Kafkas Prosasplitter lösen sich aus dem Nichts und erreichen umgehend eine eigenartige Abgeschlossenheit, gleichwohl aber stehen die Bindungspotenzen weit offen. Bei vielen Textsstellen Sebalds möchte man ein Verlangen spüren, sich frei zu machen und herauszutreten aus dem endlosen Strom der Sätze. Kafkas Fürstenzimmer geht mit dem Billardzimmer aus Austerlitz daher mühelos eine Einheit zum Fürstenbillardzimmer ein, eine Einheit mit neuem und eigenem Leben. Ein Fürst, der, mit hohem Risiko, einsam gegen sich selbst spielt und die von ihm gegen sich selber gewonnenen oder verlorenen Spiele sorgsam verzeichnet, da würde es schwerfallen, Thomas Bernhard den Zutritt zum Fürstenbillardzimmer zu verweigern. Er öffnet gleich eingangs den weiten Panoramablick und nennt dann den Fürsten beim Namen.

Fürstenbillard

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