Sonntag, 2. Januar 2011

Kommentar Polarforscher

Sebald meldet sich nicht im typischen Prosaklang, sondern in fiebrigen Lyrikton vom Äußersten Meer. Wir sehen den Polarforscher aller Wahrscheinlichkeit nach durchaus in einem Krankenzimmer und nicht in einer Kerkerzelle, und sein vermeintlicher, von Kafka bestellter Zellengenosse, der, obwohl kein Polarforscher, sein Schicksal mit dem Bild eines Polarforschers erklären will, ist der phantasierte Doppelgänger des wahren Polarforschers. Der Doppelgänger begreift nicht, daß seine Fragestellung das Schicksal endgültig macht, für seinen Herrn und Meister ähnelt der Hammer freilich dem des Eisenbahners, den Anna Karenina unmittelbar vor ihrem Tode hört. Der Doppelgänger wird mit seinem Hammer den Kerker des Lebens zum Tod hin aufbrechen. - Alles in allem das Produkt einer besonders engen Zusammenarbeit der beiden Dichter.

Polarforscher

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